Losung Oktober 2025
Lukas 17,21: "Jesus Christus spricht: Das Reich Gottes ist mitten unter euch."
Königsherrschaft
Wo Jesus ist, da ist das Reich Gottes. Was der Königsherrschaft Jesu untersteht, bildet dieses Reich. Das gilt von seinem Kommen an, wartet aber noch auf seine Erfüllung bei seiner Wiederkunft. Nicht die Kirche bildet dieses Reich, nicht meine Ethik gestaltet es, nicht gemeindliches Engagement in der Welt schafft es. Jesus hat es in diese Welt gepflanzt, und „es wächst und wird ein großer Baum“, wo seine Kraft es schafft. Er „knetet“ es durch diese Welt, bis sie „ganz durchsäuert“ ist (Lukas 13). Sein Wirken breitet es also aus. Als Angehörige seines Reiches sind wir zwar an seinem Wirken beteiligt, aber dieses „Wir für ihn“ müssen wir uns mal abschminken; es kann immer nur ein „Er durch uns“ sein. Die Frage muss lauten: Was entspricht Jesus, seinem Herzen, seinem Willen, seiner Herrschaft? Natürlich gehört eine biblische Ethik dazu, aber die Belange des Evangeliums haben immer Vorrang und können durch nichts ersetzt werden. Die Emerging Church mit ihrem Grundsatz „Wir sind immer lieb zu allen, und dann lernen die Heiden, wie Reich Gottes geht“ führt in die Irre. Das Reich Gottes unterscheidet sich in demselben Maße von allem in dieser Welt, wie Jesus selber sich von allen unterscheidet. Deswegen schafft es sich seine ganz eigenen Umstände und Bedingungen und kann z.B. in einem nordkoreanischen KZ bestehen, wenn es um Jesus geht, während es in einer deutschen Gemeinde nicht mehr besteht, weil es nur noch um Richtigkeiten geht. Bekannte meiner Eltern haben eine Tochter mit Trisomie 21. Sie hängt in einem ganz schlichten Glauben an Jesus und leidet darunter, dass ihr Vater, ein ehemaliger Laien-Prediger, jetzt Buddhist ist, weil er meint, er müsse sich selber besser erkennen. Jesus-Erkenntnis ist der Schlüssel zum Reich Gottes, und die fragt nicht nach eigener Erkenntnis, sondern nach seiner Offenbarung, nicht nach eigenem Vermögen, sondern nach seiner Kraft. „Das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Frieden und Freude in dem Heiligen Geist“ (Römer 14). Was das Reich Gottes also ist, muss ganz persönlich verstanden werden: Ich passe zu Gott – die geschenkte Gerechtigkeit durch Jesus Christus. Mein Verhältnis zu Gott ist von meiner Sünde und Gottes Zorn befreit – Frieden durch den Friede-Fürsten. Mein neues Verhältnis zu Gott ist Kindschaft durch den Geist, durch den ich rufe: „Abba. Lieber Vater!“ – es ist also kindliche Freude ohne eigene Leistung. Nicht „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ breiten das Reich Gottes aus, sondern die Herrschaft Jesu Christi durch das Evangelium.