Losung, Himmelfahrt 2024
Himmelfahrt 2024
Apostelgeschichte 1,10-11: "Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei
Männer in weißen Gewändern, die sprachen: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum
Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen,
wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen."
Hinterhersehen oder Entgegensehen?
Neulich ist Samuel mal lange neben meinem Zug hergerannt, als ich zu irgendeinem Dienst fuhr, weil
er das total doof fand. Das scheint mir auch oft genug meine Glaubenshaltung zu sein. Maulaffen
feilhalten wie die Jünger, das kenne ich gut. Als Johanna gerade sprechen lernte, war es für sie oft in
Ordnung, wenn ich auf ihre Frage: „Papa wiedertomm?“ einfach mit Ja geantwortet hab (- heute ist
das auch anders). Ob Doof-finden ein Urvertrauen vielleicht gar nicht ausschließt?
Wenn unser Blickfeld davon bestimmt ist, dass Jesus weg ist, was macht das dann mit unserem
Hören, wenn er sagt: „Es ist gut für euch, dass ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, kommt
auch der Tröster nicht zu euch."?
Apostelgeschichte 1 beschreibt dieselbe Situation wie Matthäus 28, wo Jesus sagt: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der
Welt Ende“. In seinen Abschiedsreden verbindet Jesus den kommenden Abschied mit der
Willenserklärung: „Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen“. Durch seinen Heiligen Geist ist er also
gegenwärtig. Gleichzeitig ist er das Lamm auf dem Thron Gottes. Müsste das nicht auch für uns
denselben Unterschied machen wie für die Jünger, die zuerst im verschlossenen Obersaal, nach der
Himmelfahrt aber „allezeit im Tempel“ waren?
Die Engel richten den Jüngern eine letzte Verheißung aus: Jesus wird wiederkommen. Die moderne
Theologie, die auch schon seit 300 Jahren „modern“ ist, behauptet, an der Bibel sei nur glaubwürdig,
was in unsere Vorstellungskraft passt. Aber ist Gott dann Gott? Ist die Bibel nicht vielmehr deswegen
glaubwürdig, weil Gott Gott ist? Dann wiederum wäre ich doch gut beraten, meine Begrenztheiten
von seinem Wort zur Ruhe führen zu lassen. Dann könnte ich doch solchen Verheißungen trauen,
gerade weil sie meine Begrenztheiten übersteigen.
So wie die Kirchengeschichte ein Beweis für die Auferstehung ist, so zwingt mich doch die
Weltgeschichte geradezu, auf einen wiederkommenden Herrn zu vertrauen – eben weil Gott Gott ist.
Das Weltgeschehen kann von einem heiligen Gott nicht unwidersprochen und ungerichtet bleiben.
Das Evangelium in dieser Verheißung ist, dass für mich ein solches Gericht aber der Vergangenheit
angehört, und ich deswegen den Richter als Retter erwarten darf.
Ich könnte die Ansage der Engel also auch etwas persönlicher hören: Steh nicht so dumm rum! Geh
und preise deinen Gott alle Tage!