Losung Februar 2024
2.Timotheus 3,16: "Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung,
zur Erziehung in der Gerechtigkeit."
Wenn dieser Vers es zum Monatsspruch geschafft hat, dann besteht ja noch Hoffnung! Christen
können ihr Bibel-Verständnis nicht von außen an Gottes Wort herantragen, sondern sie sind darauf
angewiesen, es aus der Offenbarung Gottes selbst zu gewinnen. Dass „der natürliche Mensch nichts
vom Geist Gottes vernimmt“ ist der Treibsand der Universitäts-Theologie. Von Grundlage oder
Triebkraft wird man da sicher nicht sprechen können. Wer aber als Christ Grundlage und Triebkraft
für den Umgang mit Gottes Wort sucht, landet bei unserem Vers.
Wenn Theologen über ihr Vorgehen sagen: „Wir suchen den Kanon im Kanon“, bedeutet das im
Klartext: Okay, wir haben da dieses alte Buch, aber was darin etwas über Gott aussagt, bestimmen
wir selber. Dasselbe bedeutet es, wenn sog. Christen sagen: Die Bibel ist nicht Gottes Wort, aber sie
enthält Gottes Wort.
Wir Christen bauen darauf, dass Gott sich offenbart hat, und dass diese Offenbarung bis heute in
schriftlicher Form vorliegt. Das ist u.a. deshalb glaubwürdig – im Gegensatz zum Koran -, weil die
unterschiedlichsten Schreiber in den unterschiedlichsten Epochen unter den verschiedensten
Umständen Offenbarung zusammengetragen haben, die absolut stringent und konsequent ist. An
manchen Stellen der Kirchengeschichte musste aber doch die Frage beantwortet werden: Was ist
denn nun eigentlich von Gott eingegeben?
Wir finden im Umfeld des NTs Schriften von namhaften Gemeinde-Führern. Wir finden Schriften, die
als Fälschungen identifiziert wurden. Was sind die Kriterien? Kurz gesagt gilt: Was der Hl. Geist im
Gebrauch der Gemeinde über längere Zeit als gültig ausgewiesen hat, womit also Christus die
Christen und die Gemeinde auferbaut, gestärkt und gelehrt hat. So weist Gottes Wort sich aus als
„lebendig und kräftig und schärfer als ein zweischneidiges Schwert“. So legt der heilige Gott sein
Siegel darauf: „Ich will wachen über meinem Wort, dass ich’s tue“.
Die Bibel selbst gibt Hinweise, dass apostolische Briefe heute fehlen: 2 Korintherbriefe,
wahrscheinlich der 1. und der 3.; ebenso der Laodizäerbrief. Da Gottes Wort aber vollkommen ist,
müssen wir festhalten: Uns fehlen sie nicht. Hier dürfen wir der Weisheit des Hl. Geistes vertrauen,
der uns aus der Fülle Christi gibt, was wir brauchen – und das andere eben nicht.
Martin Luther stand vor einer anderen Aufgabe: Er musste den biblischen Kanon im Gerümpel des
Katholizismus wiederfinden. Sein Leitmotiv sollte wohl bis heute als das Wesentliche im Umgang mit
der Heiligen Schrift anerkannt werden: Was Christum treibet! In diesem Motto liegt auch der
Schlüssel für den persönlichen Umgang mit der Bibel. Christus ist das Licht Gottes, das mir die Bibel
hell macht. Im Umgang mit der Bibel kann ich dieses Licht sammeln. Wenn ich dieses Licht
gesammelt habe, kann ich damit dunkle Stellen der Bibel ausleuchten, bis sie mir hell werden. Wenn
sie mir aber dennoch dunkel bleiben, kann ich mich dem Licht wieder zuwenden in dem Vertrauen,
dass er mir nichts dunkel läßt, was ich brauche.
Noch ein Wort an die modernen Bibel-Gebraucher: Ich wende Gottes Wort nicht an. Gott wendet Sein Wort an, und zwar zuerst auf mich.