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09.11.2025

Losung 9. November 2025

5.Mose 4,23: "So hütet euch nun, dass ihr den Bund des Herrn, eueres Gottes, nicht vergesst, den er mit euch geschlossen hat, und nicht ein Bildnis macht von irgendeiner Gestalt, wie es der Herr, dein Gott, geboten hat!"

Römer 1,20: "Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt, wenn man es mit Vernunft wahrnimmt, aus seinen Werken ersehen."

„Der Mensch sieht, was vor Augen ist“ – oder auch nicht

Kirchengeschichtlich ist mit dem Bilder-Verbot oft sehr naiv umgegangen worden. So musste Luther sich gegen Karlstadt mit dem Aufruf wenden: Lass die Bilder hängen! Sie sind die Bibel der Analphabeten. Es gibt auch Christen, die Kinderbibeln ablehnen, weil Zeichnungen drin sind. Es geht aber um Bilder von Götzen oder um Bilder, die zu Götzen werden können. Das goldene Kalb ist das beste Beispiel für eine Begründung des Bilderverbots, die auch noch heute Bestand hat. Es war ein Bild aus einem ägyptischen Fruchtbarkeitskult, den Israel kannte, der ihnen also eine Gottesvorstellung bot, die sie einordnen konnten. Aber Aaron sagt dazu: „Dies ist dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat!. Die Behauptung des Hohenpriesters ist also: Der Götze ist Gott. (Aktuelle Bezüge sind rein zufällig.) Israel sollte sich von den Heiden dadurch unterscheiden, dass es den wahren, lebendigen Gott hatte. Dieser wiederum unterscheidet sich von den Götzen durch absolut alles in seinem Wesen und in seinen Taten (Psalm 115). Israel sollte den Gott bezeugen, der sich zwar offenbart, der aber alles Menschliche übersteigt. Menschen können Gott nicht gestalten, weder äußerlichdurch Figuren, noch innerlich durch Gottesbilder. Sie können einzig und allein seine Offenbarung annehmen. Wenn Gott sagt: „Ich bin der Herr, dein Gott“, liegt seine ganze Souveränität und Hoheit darin. Das schließt jede menschliche Festlegung aus und verweist völlig auf Gottes Offenbarung. Gott könnte nicht mal in einem mit Händen gemachten Haus wohnen; wie könnte er eine mit Händen oder Intellekt gemachte Gestalt haben? In der Seelsorge oder in der öffentlichen Diskussion stellen Gottesbilder die größte Gefahr dar. Die Frage „Wie kann Gott das zulassen?“ kommt aus einem Menschen-gemachten Gottesbild. Die Angst vor einem Polizei-Gott kommt aus einer Erziehung, in der Christus nicht im Zentrum stand. Gottes Offenbarung kann und muss hier ihre heilsame Autorität entfalten. Gottes Offenbarung kann und muss aber auch wahrgenommen werden. Dazu müssen wir von unserem Hochmut weg- und hinter ihre Autorität zurücktreten. Die Werke der Schöpfung beweisen die Existenz Gottes. Von hier ausgehend, kann und soll man Gott und seine weiteren Offenbarungen suchen. Hier ist ein Weg zu beschreiten, da man Jesus Christus nun mal nicht in der Schöpfung findet, und der beginnt damit, dass man Gott die Ehre gibt, die ihm gebührt. Paulus hält fest: Wenn die Suche nach Gott nicht an dieser Stelle beginnt, dann scheitert sie schon an dieser Stelle. Damit sie aber erst gar nicht beginnt, haben Menschen sich viele Theorien ausgedacht, die Gott die Ehre rauben, dann seine Gottheit verneinen und ihn schließlich für überflüssig erklären. Dazu sagt Paulus: „Sie haben keine Entschuldigung“. Was haben Menschen zu erwarten, die Gott wider besseres Wissen die Ehre verweigern?