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06.07.2025

Losung, 6.Juli 2025

Jesaja 55,7: "Der Übeltäter lasse von seinen Gedanken und bekehre sich zum Herrn, denn bei ihm ist viel
Vergebung!"
2.Korinther 5,20: "Lasst euch versöhnen mit Gott!"


Versöhnung ist nötig
Wer mit Voltaire sagt: „Gott muss vergeben, das ist sein Beruf“, lästert Gottes Heiligkeit. Er muss nicht
vergeben, er muss Sünde richten. Die angemessene Konsequenz der Heiligkeit Gottes war die Sintflut.
Alles andere, angefangen mit dem Verzicht auf eine erneute Sintflut, ist Gnade. Die Bundesschlüsse
im Alten Testament, auch die Torah, sind ihrem Wesen nach Gnade, weil sie das Gegenteil von
Gericht sind.
Gottes Heiligkeit bleibt aber vollkommen bestehen. Deshalb kann seine Gnade niemals „billig“ im
Sinne Bonhoeffers sein. Heutige Verkündigung macht aus Gnade einen Waschlappen, aus Heiligkeit
eine Blubberblase beim Lobpreis und aus Gott einen Kumpel, der die Spendier-Hosen anhat. Solche
Verkündigung ist antichristlich!
Wir brauchen Versöhnung. Der heilige Gott will Versöhnung. Und das Evangelium lautet: Sein Sohn
schafft Versöhnung! Sein Kreuz ist das Alles-Entscheidende. Hier bleibt Gottes Heiligkeit, was sie ist.
Hier bleibt Gottes Gnade so teuer, wie sie sein muss. Hier empfängt die Sünde das schwerste Gericht.
Hier gilt beides: Dem Tod wird der Preis gezahlt, den er durch die Sünde zurecht fordert, und der
Heiligkeit Gottes wird Genüge getan.
Das Blut Jesu Christi füllt die Gnade mit Substanz. Das macht sie kostbar und teuer, das macht sie
aber auch wirksam. Der Sohn zahlt den Preis für meine Verlorenheit, und dadurch schenkt er mir
seine Sohnschaft – er „versöhnt“ mich. Wer als Übeltäter von seinem Tun und Denken umkehrt,
findet bei ihm alles bezahlt.
Das Kreuz Jesu ist der Weg, aber es versperrt auch jeden anderen Weg. Egal, auf welche Weise
jemand versucht, das Kreuz zu umgehen, er lästert immer Gottes Heiligkeit und zementiert seine
eigene Sünde. Seit Golgatha ist Sünde nicht mehr das eigentliche Problem, sondern die Verweigerung
der Umkehr und der Versöhnung.
Diejenigen, die Jesus als „reißende Wölfe“ bezeichnet hat, kann man immer daran erkennen, wie sie
zum Kreuz stehen. Wer behauptet, alles sei versöhnt, oder wer behauptet, er brauche nicht versöhnt
zu werden, leugnet das Kreuz. Wer das Kreuz verkündigt, lädt ein: „Laßt euch versöhnen mit Gott!“.