Losung, 20.April 2025
2.Könige 19,14: "Als Hiskia den Brief gelesen hatte, ging er hinauf zum Haus des Herrn und breitete ihn vor dem Herrn aus."
Lukas 9,28: "Jesus nahm mit sich Petrus, Jakobus und Johannes und ging mit ihnen auf einen hohen Berg, um zu beten."
Gottes Gegenwart
Diese Haltung Hiskias möchte ich lernen, denn durch kaum eine andere wird Gott so ernstgenommen als der, der er ist: lebendig, gegenwärtig, weise und mächtig. Diese Haltung ist das Gegenteil dessen, was Jesus als „plappern wie die Heiden“ bezeichnet. Diese Haltung ist die Antwort auf jede menschliche Ratlosigkeit. Hiskia tritt in die Gegenwart Gottes und rechnet damit, dass Gott alles übernimmt. Alles eigene Denken, Planen und Vorhaben, alle Ratlosigkeit und Ohnmacht legt er auf den Altar: Herr. Lies selber! Er spart sich das Nacherzählen von etwas, das Gott ohnehin schon weiß. Er spart es sich, in auswegloser Situation eigenen Rat finden zu wollen. Er legt die Not, wie sie ist, auf Gottes Altar. Das ist Glauben, wie er kindlicher und praktischer nicht sein könnte. Dieser Glaube erfasst Gott als den, der er ist. Hiskia geht mit dem Brief in den Tempel. Er sucht damit nicht nur die Gegenwart Gottes, sondern auch dessen Herrlichkeit. In genau diese Situation nimmt Jesus seine Jünger mit. Durch seine Verherrlichung und durch das Zeugnis der Stimme aus der Wolke sollen sie lernen: Dieser Jesus ist die Gegenwart und die Herrlichkeit Gottes. Auf dieses eine Ereignis baut Johannes sein gesamtes Evangelium auf. Dieses Ereignis ist das Fundament des apostolischen Zeugnisses, das Petrus der Gemeinde kurz vor seinem Tod ins Stammbuch schreibt. Petrus hat das mit der Gegenwart und Herrlichkeit Gottes begriffen, allerdings nur menschlich. Dass hier die Zielgerade für Jesu Leiden, Tod und Erhöhung beginnt, hat er lange nicht begriffen. Aber Jesu Verheißung „Wenn ich erhöht werde von der Erde, will ich alle zu mir ziehen“ gilt für sein Kreuz und seine Himmelfahrt. So wird die Zugehörigkeit zu diesem erhöhten Herrn zu einem Leben in der beständigen Gegenwart Gottes. Mose musste die Gegenwart und die Herrlichkeit Gottes jedesmal verlassen, wenn er wieder zum Volk ging, und musste Gottes Herrlichkeit dann verbergen. Achtung, Heilsgeschichte! Die Gegenwart und Herrlichkeit Gottes gehen mit uns, weil Jesus gesagt hat: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“. Allerdings gilt hier noch ein „schon jetzt, aber noch nicht“, das Paulus bildhaft beschreibt: Jetzt noch wie in einem Spiegel, dann aber mit aufgedecktem Angesicht. Briefe gebe ich normalerweise meiner Frau, weil ich sie nicht lesen kann. Was Leute mir sonst so reinreichen könnte ich ja versuchsweise mal dem Gott geben, der lebendig, gegenwärtig, weise und mächtig ist, und der mir sagt: Lass mich das mal machen!