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19.05.2024

Losung, 19.Mai 2024

Amos 5,26: "Es ströme das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach!"
Johannes 16,13: "Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit
leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und
was zukünftig ist, wird er euch verkündigen."


Was passt zu Gott?
Gott sagt durch Amos, dass er die Opfer, die er doch selber angeordnet hat, und die Gottesdienste,
die doch ihm zu Ehren gefeiert werden, nicht ertragen kann. An anderer Stelle sagt Gott: Ich will die
Tür meines Tempels von innen zuhalten, damit ihr nicht mehr reinkönnt. Warum? Hat Gott sich das
mit der Gemeinschaft mit seinem Volk anders überlegt?
Gott ist heilig. Und damit Menschen zu ihm passen, heiligt er sie. Die ganz praktische Bedeutung von
„heiligen“ ist hierbei „passend machen“. Alles Super-Geistliche der Heiligungsbewegung und ihrer
Erben scheidet hier aus. Und doch können wir uns nicht genug nach dem ausstrecken, was das
bedeutet.
Gott will, dass wir zu ihm passen. Weil dabei aber alles von ihm ausgehen und von ihm kommen muss,
können wir es durch unser Sünder-sein auch nicht vergeigen. Das ist Gnade! Weil seine Gnade aber
nie billig sein kann, und weil seine Heiligkeit ihn, nachdem er nunmal Gemeinschaft mit uns haben
will, zum Handeln zwingt, fängt sein Heiliger Geist mit der Arbeit an. Hierbei stellt Jesus klar heraus:
Was dieser Geist tut, paßt immer 1 : 1 zu Jesus, denn nur mit dessen Mitteln macht er zu ihm
passend.
Dann gehört das „Passend-sein“ ins Leben. Es kann nicht einfach ein Stand bleiben, es drängt zum
Lebenswandel. Hier sagt Gott: „Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig“. Wie meistens ist die
Prophetie hier ziemlich konkret: Wenn in eurem Leben Recht und Gerechtigkeit Gottes gelten, dann
sorgt auch dafür, dass Recht und Gerechtigkeit durch euch aufgerichtet werden!
Bei zweien von seinen drei Ämtern hat Jesus uns schon zur Teilnahme berufen: Könige werden wir
noch, Priester und Propheten sind wir schon. Die Teilnahme an Jesu Priesteramt pflegen wir in
unseren Gebets-Versammlungen. Aber reicht es aus, die Teilnahme an seinem Prophetenamt auf die
Verkündigung in unseren Gottesdiensten zu beschränken? Erheben die Wahrheit Jesu Christi und die
Heiligkeit Gottes nur in der Gemeinde Anspruch auf Gültigkeit?
Die „Was würde Jesus tun?“-Bewegung vor 25 Jahren hat mit Recht darauf hingewiesen, dass die
Wahrheit Jesu nicht nur an unseren Glauben, sondern gerade auch an unser Leben Ansprüche stell.
Zu Gott passend sein bezieht sich natürlich zuerst auf unsere Ausrichtung auf Gott, ebenso aber auch
auf die Ausrichtung von ihm her. Jesus meint genau das, wenn er sagt: „Wie mich der Vater gesandt
hat, so sende ich euch“, und wenn er dafür den Jüngern seinen Heiligen Geist gibt.
Der heilige Gott hat diese Welt nach dem Sündenfall nicht ihrem Schicksal überlassen. Er hat vier
Bünde eingesetzt, durch die diese Welt der Sünde erhalten werden soll, bis er sein Friedensreich
aufrichtet: Staat, Wirtschaft, Ehe & Familie, Gemeinde. Was passiert, wenn diejenigen, die den
heiligen Gott kennen, die Gestaltung dieser Bünde denjenigen überlassen, die ihn ablehnen,
dokumentiert das 20. Jahrhundert in schrecklichster Weise. Hier müssen Gottesleute wie Fritz von
Bodelschwingh, Paul Schneider und Dietrich Bonhoeffer hervorgehoben werden.
Wenn Gottes Wort sagt, dass Gott ein Gott des Rechts ist, müsste dann nicht auch die Leitung des
Heiligen Geistes „in alle Wahrheit“ darin bestehen, dieses Recht zu suchen und aufzurichten?