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17.12.2023

Losung 17. Dezember 2023

4.Mose 23,19: "Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge, noch ein Menschenkind, dass ihn etwas gereue."
2.Korinther 1,18-19: "Gott ist mein Zeuge, dass unser Wort an euch nicht Ja und Nein zugleich ist. Denn der
Sohn Gottes, Jesus Christus, der unter euch durch uns gepredigt worden ist, ..., der war nicht Ja und
Nein, sondern es war Ja in ihm."


Heilig eindeutig
Darin haben wir Menschen Gott tatsächlich etwas voraus: Wir können ganz treu kucken und dabei
dem anderen strack ins Gesicht lügen – und wenn es ganz blöd läuft, glauben wir das auch noch
selber. Und ganz im Feuerbach’schen Sinne projizieren wir uns auch darin selbst an den Himmel und
leiten daraus dann das Recht zur Bibelkritik ab. Und die Hölle biegt sich vor Lachen, wenn sie sieht,
wie hingebungsvoll wir uns selbst für dumm verkaufen.
Mit jedem einzelnen Punkt, den wir an Gottes Wort kritisieren oder relativieren, behaupten wir, Gott
sei nicht Gott. Eva brauchte dafür wenigstens noch eine Schlange; wir können das schon selber, wir
sind ja schon alleine groß. Bis zu einem gewissen Grad war die Aufklärung ja berechtigt. Es musste
wirklich dringend aufhören, dass wir uns von Christus-losen Kirchen am Nasenring durch die Manege
führen lassen. Aber die alte Hybris, wahr sei nur, was der Mensch mit seiner Vernunft vernehmen
kann, hat noch nie zu etwas Sinnvollem geführt.
Da nun mal der in Sünden tote, „natürliche Mensch“ von geistlichen Dingen nichts vernimmt, hat
Gott, der sich eben nicht verborgen halten wollte, das Mittel der Offenbarung gewählt. Diese
wiederum stellt meine Vernunft vor ein Problem: Wenn sie meiner Vernunft untersteht, wie
bekomme ich dann ein festes Fundament? Gottes Offenbarung ist entweder ganz wahr, oder sie ist
ganz nichts. Dann allerdings wäre Gott wiederum nicht Gott.
Gott ist heilig, Gott ist Licht und Gott ist Wahrheit. Gottes Wesen schließt alles Zweideutige aus. Und
diese Heiligkeit wird in Jesus Christus Mensch. Deshalb ist er Gottes ganzes, heiliges, eindeutiges Ja.
Was Jesus gelehrt und getan hat, ist Gottes ganzes Ja. Sein Kreuz ist Gottes ganzes Ja – gerade zu dir
und deiner Verlorenheit, gerade in deiner Sünde. Dieses ganze, heilige Ja, schließt jedes Nein aus. Als
dieses Ja kam warst du noch Gottes Feind. Deswegen ist dieses Ja nicht nur ein Strich durch deine
eigenen Rechnungen, sondern auch durch deine Zweifel. Es ist das ganze Ja des heiligen Gottes zu
dir.
Über die Reue Gottes hat mein Cousin seine Doktor-Arbeit geschrieben. Ich hab die aber nicht
gelesen. Dass Gott etwas bereut, ist im Alten Bund tatsächlich zu finden, i.d.R. im Zusammenhang mit
seinen Gerichten. Was Bileam meint, ist wohl, dass den heiligen Gott Schritte seiner Heilsgeschichte,
die er in seiner Souveränität einmal gegangen ist, dann nicht mehr gereuen. Die Erwählung Israels
hätte ihn ja so manches Mal gereuen können. Dazu sagt Römer 11: Geht nicht. Gnade und Erwählung
gehören zu Gottes Heiligkeit.
Daraus folgt, dass der heilige Gott sein ganzes Ja zu dir in Jesus Christus nie wieder zurücknehmen
oder relativieren kann. Es laufen ja tatsächlich Verkündiger rum, die einem die Angst vor dem Verlust
der Gnade einreden wollen. Vielleicht sollten die sich schonmal warm anziehen, da der heilige Gott
sie einmal fragen wird: Sag mal, wie kommst du eigentlich dazu, mein Ja zu relativieren?