Losung 14. Januar 2024
Jesaja 56,1: "Wahrt das Recht und übt Gerechtigkeit, denn mein Heil ist nahe, dass es komme, und meine
Gerechtigkeit, daß sie offenbar werde!"
Matthäus 3,14-15: "Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf wohl, dass ich von dir getauft werde, und du
kommst zu mir? Jesus aber antwortete: Lass es jetzt geschehen, denn so gebührt es uns, alle
Gerechtigkeit zu erfüllen! Da ließ er’s ihm zu."
Gottes Gerechtigkeit
Gerechtigkeit ist in der Bibel das, was zu dem heiligen Gott passt. Und das kann gar nicht
grundsätzlich genug gedacht werden.
Für unseren Glauben heißt das im Blick auf unsere seelsorgliche Situation, aber auch im Blick auf
diese Welt der Finsternis: Alles, was Gott je tut, passt exakt zu seinem heiligen Wesen. „Gott ist Licht,
und Finsternis ist nicht in ihm.“ Johannes hat doch völlig Recht. Aber Jesus sagt: Es ist Gottes
Gerechtigkeit, also das Handeln, das in Gottes Augen zu seinem heiligen Wesen passt, den Spieß
rumzudrehen. So nimmt der gerechte Gottessohn in der Taufe die Sünde auf sich, die er nicht hat,
und stirbt einen Sündentod, der ihn nichts angeht. Taufe ist also immer und überall symbolisiertes
Kreuzes-Geschehen.
Der Aufruf Gottes an seine Heilsgemeinde „Übt Gerechtigkeit!“ – gerade im Zusammenhang mit
seiner Messias-Verheißung - bedeutet: Lebt passend zu dem heiligen Gott, der euer Eigentümer ist!
Schon als Gott sich Israel zum Eigentum beruft, lautet die Ansage: „Seid heilig, denn ich bin heilig!“
(3.Mose 20,7). Wie kann das gehen?
Kein Mensch wird vor dem heiligen Gott jemals einen anderen Stand erreichen als den des
begnadigten Sünders. Aber exakt dieser Stand ist unsere Gerechtigkeit, denn diesen Stand hat der
heilige Gott in Jesus Christus als zu sich passend erklärt. Sünder sein und Gnade brauchen, Sünde ans
Kreuz bringen und Gnade am Kreuz abholen – das ist Gottes Gerechtigkeit. Wer etwas darüber
hinaus will, leugnet die Gnade.
Der Anspruch: Lebt passend zu dem heiligen Gott! Muss uns immer wieder auf unsere Ohnmacht und
seine Gnade werfen. Erst da wird uns der Kronleuchter aufgehen, dass wir allein vom Wirken dessen
leben können, der uns passend zu diesem heiligen Gott macht.
V.a. Paulus – „nach der Gerechtigkeit, die das Gesetz fordert, untadelig“ (Phil. 3) – kommt nach seiner
Christus-Begegnung so überwältigend vom Effektiven her, dass er sprachlich unpräzise werden kann:
Er bezeichnet in völliger Freimütigkeit die Geheiligten als Heilige.
„Übt Gerechtigkeit!“ fängt damit an, dass wir Gottes Recht als vollkommen gültig annehmen. Wir
müssen also auch Jesu Werk als vollkommen notwendig annehmen. Aber dann dürfen wir auch Jesu
Opfer als vollkommen wirksam annehmen. Das ist die „Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, die kommt aus Glauben zum Glauben (Römer 1,17)