Losung, 14. April 2024
Psalm 18,33: "Gott rüstet mich mit Kraft."
1Korinther 1,25: "Die Schwachheit Gottes ist stärker, als die Menschen sind."
Die maßgeschneiderte Rüstung
Psalm 18 ist eine Lebensbilanz König Davids. Diese lautet: Ich muss nichts sein, weil ich dem gehöre,
der alles ist. Während Paulus dieses Thema eher demonstrativ ausführt, bezeugt David es als Summe
der Seelsorge Gottes.
David sitzt machtlos in der Wüste mit lauter Leuten, die auch nichts mehr zu verlieren haben, und
sagt: Gott ist meine Festung und gibt mir Stärke. Und damit hat er recht, weil Gott sich immer wieder
in genau dieser Weise zeigt. Diese Erfahrung bestimmt Psalm 18. In der Zeit der Verfolgung durch
Absalom war die Situation sogar nochmal anders: War es das jetzt? Waren Gottes Verheißungen nur
auf Zeit? Königtum weg, Freunde weg – hab ich noch eine Zukunft? „Gegen die Gerechten bist du
gerecht; gegen die Verkehrten bist du verkehrt“ – das ist und bleibt seine Lebenserfahrung. Nach
einem Leben, das man auch mit Harrison Ford hätte verfilmen können, bleibt sein überragendes
Zeugnis: Die Rüstung Sauls hat mir nicht gepaßt. Die Größe und Treue Gottes ist die Rüstung, die mir
immer gepasst hat.
Paulus leitet 1.Korinther mit Ausführungen ein, wie sich das Göttliche zum Menschlichen verhält: So fern
der Himmel über der Erde ist, ... Menschen müssen sich erstmal grundsätzlich darüber klarwerden,
wie sie vor Gott dastehen. Sie müssen zuerst erkennen, was die absolute Größe Gottes eigentlich
wäre: schiere Majestät. Erst dann erläutert Paulus, was die Größe Gottes gemäß seinem Herzen ist:
absolute Zuwendung. Erst wenn die Menschen beides begreifen, wird Gottes Aussage „Soviel der
Himmel höher ist als die Erde, sind meine Gedanken höher als eure Gedanken“ zu einem
seelsorglichen Bergungsort. Erst dann wird Gottes Größe mir zur Rüstung: Weil Gottes Größe für
mich ist, ist sie immer auch gegen alles, was mein Leben bedroht. Diesem Zusammenhang muss ich
dann wiederum mein Leben auch da unterstellen, wo ich von Hause aus lieber die Sünde wählen
würde. Weil Gottes Größe der Lebensraum seiner Gemeinde ist, muss Paulus den Korinthern so
deutlich die Leviten lesen.
Paulus bestreitet der Gemeinde in Sachen Größe Gottes jedes Mitspracherecht: Wenn sogar Gottes
Torheit um die Weite des Himmels klüger ist, als ihr je werden könntet, warum macht ihr dann
eigentlich den Mund auf? Erst die so zum Schweigen Gebrachten können Gott hören: „Denn ich weiß
wohl, was ich für Gedanken über euch habe. Gedanken des Friedens, und nicht des Leides, daß ich
euch gebe Zukunft und Hoffnung“.