‹ zurück zu allen Andachten

10.11.2024

Losung 10.November 2024

Jes 61,10: Meine Seele ist fröhlich in meinem Gott, denn er hat mir die Kleider des Heils angezogen
und mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet.
Eph 5,9: Die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
Was nicht paßt, wird passend gemacht.
Gottes Wort benutzt häufig das Bildwort der Kleidung: Ausziehen des alten und Anziehen des neuen
Menschen, Überkleidet-werden mit der Herrlichkeit, ... - sogar in Sachen Funktionskleidung:
Geistliche Waffenrüstung. Selbst bei geistlichen Angelegenheiten wie unserer Heiligung, sollen wir
nicht völlig inaktiv bleiben; wir sollen den neuen Menschen anziehen.
Wir betreten, um im Bild zu bleiben, in Gottes Bekleidungsgeschäft aber nur den Verkaufsraum; in
der Schneider-Werkstatt arbeitet nur Jesus Christus, und was er rausreicht, paßt sein Geist uns an.
Hier werden keine Nähkurse angeboten – „Mantel der Gerechtigkeit“ als Patchwork-Projekt. Es gibt
auch keine Saisonware – für diesen Sommer die „Kleider des Heils“ mal in XXS, länger würde nur
einengen.
Jesus geht in seiner Schneiderei afrikanisch vor. Angelika Marsch erzählte mal, wie da Kleidung
entsteht, die ein afrikanischer Wycliff-Kollege als Geschenk mit nach Deutschland nehmen will: Der
sitzt den ganzen Tag beim Schneider an der Straße. Und weil er die Leute, für die die Geschenke sind,
kennt, springt er auf, sobald jemand mit entsprechendem Körperbau vorbeikommt, und dann wird
Maß genommen. Das Kleidungsstück steht vorher fest, und jetzt wird es passend geschneidert.
Genau dasselbe passiert am Kreuz für mich. Ich brauch dann nur noch einen, der es mir schenkt, und
das tut Christi Geist in der Verkündigung. Das geht sogar bis dahin, daß er mir ein Kleid schenkt, mit
dem ich zu einer königlichen Hochzeit gehen kann. In der Tasche dieses Kleides steckt auch die
Einladung. Wäre ich da wirklich gut beraten, das Kleid und die Einladung abzulehnen?
Wir erfahren sogar was über die Funktionsweise der Nähmaschine: „Die Frucht des Lichts“ schafft,
was Jesus gefällt, denn Gott ist Licht, und Gottes Sohn ist in der Zuspitzung das „Licht der Welt“.
Diese Frucht fängt am kreuz an, weil Jesus durch sein stellvertretendes Opfer dort Heil und
Gerechtigkeit schafft. Sie wächst weiter dadurch, daß Jesus durch seinen Geist in uns wohnt.
Mein persönlicher Beitrag zu alldem entspricht in etwa dem eines Obdachlosen, der zum Roten Kreuz
geht und dort einen Wintermantel geschenkt bekommt. Sr. Ellen Eckstein sagte zu unserem Beitrag
immer: „Wir sind Bettler, die anderen Bettlern sagen, wo es Brot gibt“. Womit bezahlen Bettler, mit
Leistung oder mit Lob?
Im Bildwort der Frucht kommt ja immer noch ein anderer, sehr wesentlicher Aspekt zum Tragen: Ich
kann mich und andere davon ernähren, wenn ich sie ernte und weitergebe. So ist also Gerechtigkeit
nicht nur ein Mantel, den mir jemand von außen anlegt, oder ein Panzer, den mir jemand festzieht,
damit ich ihn im Kampf nicht verliere. Sie ist ein Leben, das Gott nach seinem Willen und zu seiner
Ehre gestalten darf.