Losung, 09.Juni 2024
Hiob 31,4: "Sieht Gott nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte?"
Lukas 12,6: "Verkauft man nicht fünf Sperlinge für zwei Groschen? Dennoch ist vor Gott keiner von ihnen vergessen. „Ihr seid besser!“
Ein seelsorglicher Zuspruch Jesu (Lukas 12,7), den man sich in unserer durchgerotgrünten Zeit kaum mehr zu sagen traut. Jesus wollte, dass die Jünger Folgendes neu begreifen: Gott hat in Eden einen Garten gepflanzt, damit Adam und Eva einen perfekten Raum zum Leben hatten. Und Raum zum Leben sollten sie haben, weil Gott sie als sein Gegenüber und als seine Kinder haben wollte. Das ist die Sinn-Ordnung der Schöpfung, nicht umgekehrt. Nun gibt es Leben, das auf dem Wochenmarkt nichts wert, bei Gott aber genau beachtet ist. Wie sieht es dann bei Gott mit Leben aus, das er selbst mit dem größten Wert geschaffen hat? Ein evolutionäres Weltbild legitimiert natürlich Menschenverachtung. Aber welchen Aspekt eines solchen Weltbildes teilt denn Gott? Ganz im Gegenteil: Gott hat sich die Menschen extra geschaffen, damit er beim Abend-Spaziergang jemanden hatte, den er fragen konnte, wie sein Tag war und was sein Herz bewegt. Wenn der Mensch Gott abschafft und sich selbst adelt, führt das über Rousseau, Marx und Nietzsche direkt zu Hitler und Stalin. Wenn Gott den Menschen adelt, indem er ihn sich selbst als Kind und Gegenüber schafft, führt das Jesus Christus nach Golgatha. Weil Jesus sagt: „Ihr seid besser“, sagt er in Getsemane auch: „Dein Wille geschehe!“. Hiob befindet sich seelsorglich zwar im freien Fall, das aber innerhalb der Hand dessen, der die Wasser der Welt in seiner hohlen Hand fasst (Jesaja 40), unter den Augen „des Lebendigen, der mich sieht“ (1Mo 16), vor dem „jede Träne ein flüssiges Gebet“ ist (Spurgeon). In dieser großen Not hadert er mit Gott gerade nicht, weil er ihn als Stasi-Gott kennt, bei dem ein solches Ergehen der Plan ist, sondern weil er ihn als Vater kennt, von dem er anderes erwartet. Wohl dem, der einen Elihu hat, der ihm zusagt: Du hast Recht. Gott sieht dich, und er ist dein Vater. Deshalb lohnt es sich zu warten, bis Gott in die Gemeinschaft mit dir eintritt, für die er dich geschaffen hat. Auf die Gefahr hin, dass die Grünen mich lynchen, aber: Du bist um einen ganzen Christus besser als viele Sperlinge! Wie sollte Gott dir mit Christus nicht alles schenken?
„Ich singe dir mit Herz und Mund, Herr, meines Herzens Lust. Ich sing‘ und mach auf Erden kund, was mir von dir bewußt. Ich weiß, daß du der Brunn‘ der Gnad‘ und ew’ge Quelle bist, daraus uns allen früh und spat viel Heil und Gutes fließt. Du zählst, wie oft ein Christe weint, und was sein Kummer sei. Kein Zähr‘- und Tränlein ist zu klein; du hebst und legst es bei. Wenn unser Herze seufzt und schreit, wirst du gar leicht erweicht und gibst uns, was uns hoch erfreut und dir zur Ehr‘ gereicht. Er ist dein Schutz, dein Erb‘ und Teil, dein Glanz und Freudenlicht, dein Schirm und Schild, dein Hilf‘ und Heil, schafft Rat und läßt dich nicht.“ (P.Gerhardt)